Kürzlich wurde bekannt, dass Netzwerk-Kameras von Aldi und anderen Discountern leicht von Fremden ausgelesen und ferngesteuert werden können. Genannt werden hierbei vor allem die Modelle Maginon IPC-10 AC, IPC-100 AC und IPC-20 C. Diese Modelle waren im Jahr 2015 mehrmals bei Aldi im Verkaufsprogramm.
Der Schritt, eine Überwachungskamera zu installieren, beruht oft auf der Überlegung, mögliche Diebe abzuschrecken und somit Sicherheit zu gewinnen. Mit den genannten Modellen ist aber genau das Gegenteil der Fall.
Bestimmt wissen die Wenigsten, welche Sicherheitslücke sie eingekauft haben: Diese Kameras versuchen selbständig, sich mit dem Internet zu verbinden, um von überall zugänglich zu sein. Dabei werden Standardpasswörter verwendet, die allgemein bekannt sind. Somit sind die Livebilder und Daten öffentlich ohne besondere Kenntnisse einsehbar! Auch die Kennwörter zum Schutz des WLANs können damit ausgelesen werden, da sie ungeschützt auf der Kamera gespeichert werden. Dadurch entstehen weitere Risiken für den Käufer.
Aber nicht nur die Modelle bei Aldi und Co beherbergen Risiken, immer wieder kommen neue Sicherheitslücken, auch anderer Hersteller, zu Tage. Als Beispiel sei ein Modell des Herstellers FOXCAM genannt, bei dem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass Kennwörter und Zugangsdaten an einen Server des Herstellers gesendet werden und auch ein Zugang zur Kamera erstellt wird. Dies alles ohne Wissen des Käufers!
Zur Abhilfe des Problems ist meist das Eingreifen eines Fachmanns mit Erfahrung im Konfigurieren von Routern und Firewalls nötig. Regelmäßig sollten die Einstellungen überprüft und auch Updates zum Schließen der bekannt gewordenen Sicherheitslücken auf den Geräten installiert werden. Nur dadurch können unnötige Risiken beim Einsatz von Netzwerkkameras vermieden werden.